Bio-Weine, was sind ihre Merkmale?

Herkömmliche Weine sind seit jeher bei den Verbrauchern beliebt und Bioweine befinden sich in einer Gesellschaft, die in ihrer Art des Konsums immer stärker Wert auf Authentizität legt, inzwischen ebenfalls auf dem Vormarsch. Laut der Agence Bio steigt der Konsum von Weinen mit Bio-Zertifikat in Frankreich stetig an, ganz zu schweigen von der Anzahl der Winzer, die jedes Jahr auf grün umstellen. Der ökologische Weinbau macht flächenmäßig fast 9 % der Weinbaufläche in Frankreich aus. Worauf also ist dieser Erfolg zurückzuführen? Maison Calvet erklärt Ihnen, wie Sie einen Biowein erkennen können und welche Merkmale er aufweist.

Was versteht man unter einem Biowein?

Als Biowein darf sich ein Wein bezeichnen, bei dessen Vinifizierung und Anbau die für die Bio-Landwirtschaft geltenden Vorschriften genau eingehalten wurden. Bei dieser als umweltfreundlich eingestuften Herstellungsweise wird auf Klimaschutz, die biologische Vielfalt, die Fruchtbarkeit der Böden und auf die menschliche Gesundheit geachtet.
Mit anderen Worten: Ein Biowein ist frei von Insektiziden und Herbiziden, wurde nicht mit Mitteln synthetischer Herkunft behandelt und ihm wurden weniger Tannine beigesetzt. Es gibt zwar sulfitfreie Bioweine, jedoch können Bioweine aus Gründen der Konservierung begrenzte Mengen von Sulfiten enthalten.

3 wichtige Merkmale von Bioweinen, die Sie kennen sollten

Bio-Weinbau

Um das Bio-Label in Anspruch nehmen zu können, muss der Winzer eine Umstellungsfrist von 36 Monaten einhalten, um den Boden und die Rebstöcke zu sanieren. Er muss ausserdem eine Reihe von Vorschriften in Bezug auf den Betrieb des Winzerbetriebs befolgen und darf zum Beispiel keine GVOs, Düngemittel und synthetische chemische Produkte verwenden. Hinsichtlich des Wein-Boden-Umwelt-Systems ist ein ganzheitlicher Ansatz vorgeschrieben, der die Kriterien des biologischen Landbaus umfangend erfüllt.

Bio-Vinifizierung

Biowein unterliegt wie die Bio-Weingärten einem alle Herstellungsschritte betreffenden Regelwerk. Nachstehend einige der Anforderungen, die erfüllt werden müssen:

• 100 % der verwendeten landwirtschaftlichen Zutaten müssen das Bio-Label tragen;
• önologische Zusatzstoffe dürfen nur begrenzt beigegeben werden und der Zusatz von SO2 ist völlig untersagt

Darüber hinaus sind einige Praktiken wie das Erhitzen auf über 70 °C oder die Entalkoholisierung strengstens untersagt.

Die wichtigsten Gütesiegel

Bisher gibt es verschiedene Gütesiegel für Bioweine:

• das Gütesiegel AB (Bio-Landwirtschaft), das bescheinigt, dass ein Wein in Frankreich als ein Biowein betrachtet wird;
• das europäische Bio-Gütesiegel, sein Gegenstück in der Europäischen Union.

Welche Unterschiede bestehen zwischen Bioweinen, Naturweinen und biodynamischen Weinen?

Dabei handelt es sich um sehr differenzierte Unterscheidungsmerkmale: Naturweine enthalten im Gegensatz zu Biowein mit dem AB-Gütesiegel keinerlei önologische Zusatzstoffe.
Biodynamische Weine sind Bioweine, für die sogar noch strengere Vorschriften gelten. Ein Biodynamik-Gütesiegel bedeutet, dass der Winzer die großen natürlichen Zyklen wie den Mondkalender berücksichtigte und die Bodenbearbeitung in völliger Harmonie mit der Erde und dem Weinberg erfolgte.